tu 163 - Zeitschrift für Technik im Unterricht

In der derzeitigen Schullandschaft sind immer mehr Fachräume mit interaktiven Whiteboards ausgestattet. Verschiedene neue Medien können dabei miteinander kombiniert und von der Lehrperson und den Schüler(inne)n interaktiv bedient werden. Während in einem vorangegangenen Teil (Interaktive Whiteboards für den Technikunterricht – eine Orientierungshilfe über eine vielfältige Angebotslandschaft: tu 162) ein erster Überblick gegeben wurde, beschäftigt sich der vorliegende Beitrag mit verschiedenen  Nutzungsbeispielen interaktiver Whiteboards für den Technikunterricht der Sekundarstufe. Dazu sollen die angeführten Gestaltungsansätze lerntheoretisch eingebettet und mit der Cognitive Load Theory sowie der Cognitive Theory of Multimedia Learning in Verbindung gebracht werden.

Konventionelle Fertigungsverfahren und die damit verbundene  Kenntnisvermittlung sind seit jeher Themen des Technikunterrichts. Materialeigenschaften, Werkzeugkunde, Bohren, Feilen und Technisches Zeichnen – um nur wenige zu nennen – sind Gegenstand vieler Technikstunden. So werden den Kindern und Jugendlichen grundlegende Fähigund Fertigkeiten vermittelt, damit die technisch geprägte Lebensrealität besser erschlossen werden kann. Die sich im stetigen Wandel befindliche Berufs- und Arbeitswelt bringt immer wieder neue Berufsfelder mit neuen Anforderungen hervor. Dass dieser Entwicklung Rechnung getragen werden kann, setzt seit kurzem die Schillerschule in Ettlingen einen 3D-Drucker im Technikunterricht ein, um Einblicke in neue Berufsfelder vermitteln zu können, wie z. B. der 3D-CAD-Konstruktion.

Im Bildungsplan vieler Bundesländer findet man die Thematik „Computerunterstütztes Steuern und Regeln“. Auch im neuen Bildungsplan für BW findet sich, z. B. im Fach Technik – Wahlpflichtbereich, die Thematik Steuerungsund Regelungsaufgaben computergestützt entwickeln und realisieren sowie eine selbst gewählte Projektarbeit mit einer Steuerungs- oder Regelungsaufgabe durchführen.

Es soll der Stand des Bereichs technischer Bildung ermittelt werden. Dazu ist zunächst das Bildungsverständnis zu klären. Insofern Bildung als Vorgang und Ergebnis der Formgewinnung eines Menschen verstanden werden soll, findet sie nicht auf dem Papier, sondern in der einzelnen Person oder überhaupt nicht statt. Fachdidaktische Ansätze und Konzepte, Bildungspläne und Bildungsstandards – all dies sind hoffentlich wirksame Wege und Hilfsmittel, sie sind aber weder Selbstzweck noch repräsentieren sie schon Bildungsergebnisse.  Dementsprechend muss sich die Frage nach dem Stand technischer Bildung zunächst auf die Menschen beziehen, auf die Schülerinnen und Schüler im allgemeinbildenden Schulwesen.