Giesl-Schmalspurloks im Vorbild & Modell

Schon in seiner Dissertation (1929) hatte der österreichische Ingenieur Dr. Adolph Giesl-Gieslingen (1903 – 1992) ein dann nach ihm benanntes Saugzugsystem für Dampflokomotiven theoretisch durchgerechnet. Vereinfacht gesagt bestand seine Erfindung darin, fünf oder sieben in Reihe angeordnete Blasrohrdüsen statt einer zu verwenden, aus denen der Abdampf in einen theoretisch aus ebenso vielen Einzelschornsteinen bestehenden Diffusor strömte. In der Praxis war dann der Diffusor ein auffallend flacher Schornstein. Giesls Überlegung war, dass ein Dampfstrahl mit flachem Querschnitt eine viel größere Oberfläche hat als ein solcher mit rundem Querschnitt. An der Oberfläche des Dampfstrahls findet nämlich die Verwirbelung und Vermischung des Abdampfes mit den Rauchgasen statt und ist damit von größter Bedeutung für die Leistung des Dampfstrahlsystems Blasrohr-Schornstein.